Bühnenbildner Stefan Morgenstern unterrichtet an der MOS

Kempten. "Malala, Mädchen mit Buch", heißt ein Theaterstück mit brandaktueller Thematik, das Silvia Armbruster, die neue Intendantin des "Theater Kempten" - kurz TIK - im April auf die Bühne bringen will. Unterstützung bekommt sie dabei von Schülern der Montessori Fachoberschule MOS Allgäu mit Fachrichtung Gestaltung. Die Schüler der elften Klasse bauen zusammen mit dem erfahrenen Bühnenbildner Stefan Morgenstern die Kulissen für das Stück.

Es ist ohne Frage ein außergewöhnliches Projekt. Und es ist gleich eine doppelte Premiere. Zum einen wird das Theaterstück um die jüngste Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten zum ersten Mal im April in Kempten aufgeführt. Zum anderen sind bei der Entstehung der Inszenierung Schüler im Alter der Protagonistin involviert. Künstler Christian Hörl, der an der Montessori Fachoberschule Kempten das Kernfach Gestaltung unterrichtet, hat zusammen mit Silvia Armbruster die Idee herausgearbeitet. Herausgekommen ist eine große Aufgabe für die im Herbst frisch gestarteten Fachoberschüler der MOS. Zusammen mit dem Bühnenbildner Stefan Morgenstern gestalten sie Kulissen für das Theaterstück über ein Mädchen aus Pakistan. Malala ist elf, als sie mitten im Krieg, zwischen den Fronten, beginnt, ein Blog-Tagebuch für die BBC zu schreiben. Mit 15 wird sie von einem Taliban Kämpfer schwer verletzt. Sie überlebt und setzt sich weiter für ein Recht auf Schulbildung für alle Kinder ein. Mit 17 schließlich bekommt sie den Friedensnobelpreis für ihr außergewöhnliches Engagement - in ihrer Heimat jedoch wird sie als Verräterin beschimpft.

Die Schüler der MOS haben nun die Chance, zusammen mit einem erfahrenen und erfolgreichen Theaterbühnenbildner, den gestalterischen Rahmen für diese beispiellose Geschichte mitzuentwickeln. "Die Schüler sind in Malalas Alter", erklärt Stefan Morgenstern, "es ist wichtig, bei unserer Zusammenarbeit aufzunehmen, was diese jungen Leute denken." Obendrein lernen die MOS Schüler bei diesem Projekt eine Menge Neues. "Es geht, gerade im Anfangsstadium, um ganz präzises Arbeiten", so Morgenstern, "und um die Wahrnehmung von unterschiedlichen Größenverhältnissen, da wir Kulissen zuerst einmal im Verhältnis 1:25 bauen." Neu für die Schüler ist auch ein ganz realitätsnahes Arbeiten. Es gibt einen Premierentermin, und das bedeutet, es gibt auch einen Zeitplan, wann was fertig sein muss. Die künstlerische Direktorin am TIK, Silvia Armbruster, will den Schülern mit diesem Projekt einen besonderen Zugang zu der Thematik ermöglichen und darüber hinaus Transparenz schaffen. "Wir wollen den Entstehungsprozess eines Theaterstücks viel früher öffnen und dadurch eine Schwellenabsenkung erreichen", so Armbruster. Dabei betont Armbruster besonders die Rolle der MOS Schüler: "Theater ist eine hoch dialogische Kunstform, bei uns kann niemand ohne den anderen, und die Schüler sind ein ganz wichtiger Teil dieser Produktion." Auch die Leiterin der MOS, Ellensint Brandmiller, zeigt sich begeistert vom Gemeinschaftsprojekt ihrer Schüler mit den Theaterprofis: "Diese Zusammenarbeit fördert die Kommunikationsfähigkeit, die Kooperationsfähigkeit, kurz soziale Grundkompetenzen. Unsere Schülerinnen und Schüler gewinnen lebensnahe Einblicke, nehmen selbst teil am kulturellen Leben in Kempten, und leisten sogar einen eigenen Beitrag dazu." "Malala - Mädchen mit Buch", das Gemeinschaftsprojekt von TIK und MOS, feiert im April im TIK Premiere.

Weitere Informationen zur MOS Allgäu: www.mos-allgaeu.de